Koordiniertes Forschungsdatenmanagement in Baden-Württemberg

Getrieben durch den Fortschritt der Computertechnologie verändern sich die wissenschaftlichen Prozesse der Beobachtung und Analyse grundlegend. So sind in vielen Bereichen durch rechnergestützte Methoden völlig neue Vorhersagen und Schlussfolgerungen möglich. Dabei fallen häufig große oder komplexe Datenmengen an, deren effiziente Handhabung im Studium einer Fachdisziplin aber oft nur am Rande vorkommt. Daten zu finden, zu konvertieren, zu analysieren, zu archivieren oder die wissenschaftliche Verarbeitung präzise zu dokumentieren und zu publizieren sind Beispiele von Anforderungen, die mit der Komplexität der zugrundeliegenden Datenmenge stark wachsen. Das Vorhalten von Lösungen für solche und ähnliche Anforderungen ist Kernaufgabe von institutionellem Forschungsdatenmanagement (FDM).

Am KIT liefen u.a. zwei wissenschaftliche Projekte (bwFDM-Communities und bwFDM-Info) zur Unterstützung der Forschenden im Bereich FDM. Im Projekt bwFDM-Communities, wurden die Bedarfe der unterschiedlichen Disziplinen erhoben und analysiert. Im Projekt bwFDM-Info (I und II) wurde zunächst freies Informationsmaterial zum FDM für Forschende auf einem Informationsportal zur Verfügung gestellt. Der Fokus der Plattform forschungsdaten.info lag dabei auf den zuvor analysierten Bedarfen der Wissenschaftler (u.a. FDM-Tools und Tutorien), Best-Practice-Beispielen aus den Fachcommunitys sowie einer leicht handhabbaren Nachnutzbarkeit der Materialien.

Ein weiteres Ziel des Projekts war, ein nachhaltiger Betrieb der Plattform zu etablieren, der durch eine Selbstverpflichtung der Universitäten Heidelberg, Hohenheim, Konstanz und dem KIT als auch durch die Hinzugewinnung neuer Redaktionsmitgliedern aus Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Thüringen und Sachsen sichergestellt wurde. Ein Erfolg des Projekts war u.a. die Etablierung der E-Science-Tage in Heidelberg, die maßgebliche FDM-Akteure in Deutschland zusammenbrachte, die den Bekanntheitsgrad der Plattform innerhalb Deutschlands vergrößerte und die E-Science-Projekte in Baden-Württemberg miteinander vernetzte.

Im Projekt bw2FDM wird nun dieses erfolgreiche Konzept weiterentwickelt. Angestrebt wird die Aufbauaktivitäten der baden-württembergischen Science Data Centers (SDC) koordinierend zu begleiten, deren Vernetzung untereinander zu intensivieren und ihre Sichtbarkeit für die Forschungscommunitys im In- und Ausland zu steigern. Die Weiterentwicklung des Info-Portals sowie die Fortführung der Konferenzreihe E-Science-Tage werden Fachkompetenzen zum Forschungsdatenmanagement auf nationaler Ebene weiter bündeln.

Die Projekte zum Forschungsdatenmanagement bwFDM-Info I und II sowie bw2FDM wurden bzw. werden gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

Logo_Baden-Württemberg